27 November 2011

Reza Shahabi und erneuter Hungerstreik

Durch einen Aufruf aus dem Gefängnis, hat Reza Shahabi seine Familie darüber informiert, dass er für die Auswertung von Röntgenaufnahmen ins Krankenhaus gebracht wurde und die Ärzte ihm dringend eine Operation empfohlen haben, da es sonst es zu einer Lähmung seiner linken Körperhälfte kommen könnte. Reza hat angekündigt, dass er bis zur Klärung seines Falles der Operation nicht zustimmen werde. Er fügte hinzu, dass er diese Situation nicht mehr dulden wolle und wenn die Behörden seinen Fall nicht rasch klären würden, wird er in einen unbegrenzten Hungerstreik eintreten.
Angesicht seines Gesundheitszustands hätte ein erneuter Hungerstreik fatale Folgen für ihn.

Die Lage von Reza Shahabi ist kritisch

Reza Shahabi, das Vorstandmitglied der Busfahrergewerkschaft Vahed,  wurde wegen neu aufgetretener Schmerzen im Nacken und Gefühllosigkeit in der linken Körperhälfte in ein Krankenhaus im Osten von Teheran gebracht und dort untersucht.  Shahabi hatte  in einem Telefonat mit seiner Familie erzählt, dass er während der Fahrt in die  Klinik den Himmel und die schneebedeckten Berge im Norden von Teheran sehen konnte. Er sitzt seit 18 Monaten im Gefängnis und leidet seit dem unter Leber und Herzkrankheiten.

22 November 2011

Berufungsgericht bestätigt Schwere Haftstrafen für Arbeiteraktivisten in Tabriz


Menschenrechtaktivisten News Agency (HRANA): das sechsten Zweig des Berufungsgericht in Provinz Ost Azarbayjan bestätigt die Urteile gegen Shahrokh Zamani, Mohammad Jarahi, Nima Jaghub Pur und Sassan Vahebi Vash.
Die Zwei Arbeiter und zwei Studenten wurden am 18.08. von dem Revolutionsgericht der Stadt Tabrīz in der Provinz Azarbayjan zu insgesamt 22,5 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt und später auf hohen Kaution freigelassen:

Shahrokh Zamani zu insgesamt 11 Jahren Gefängnis wegen „Bildung einer oppositionellen Gruppe“ und „Propaganda gegen das System“.

Mohammad Jarahi zu 5 Jahren Gefängnis.

Nima Jaghub Pur zu insgesamt 6 Jahren Gefängnis wegen „Bildung einer oppositionellen Gruppe“  und „Propaganda gegen das System“.

Sassan Vahebi Vash zu insgesamt 6 Monaten Gefängnis wegen „Mitgliedschaft in einer oppositionellen Gruppe“ und „Propaganda gegen das System“.

17 November 2011

Ali Nejati in Gefangenschaft

Das islamische Regime im Iran hat, ungeachtet aller Warnungen und des ärztlichen Attests, Ali Nejati, das Vorstandsmitglied der Haft-Tapeh Zuckerfabrik, verhaftet und in das Gefängnis der Stadt Dezfūl  eingesperrt.
Ali Nejati hatte sich am 12. 11. bei dem Gericht gemeldet, um das medizinische Gutachten über seinen gesundheitlichen Zustand und seine Haftunfähigkeit vorzulegen. Nejati ist am Herzt operiert worden,  die Ärzte haben bei ihm eine Entzündung der Mitralklappe diagnostiziert. Er muss unter ärztlicher Beobachtung sein. Er ist zurzeit mit 180 anderen Gefangenen in einer Gefängnisabteilung, die für 80 Insassen vorgesehen ist. Auch der Gefängnisarzt hat ihn wegen seines gesundheitlichen Zustandes als haftunfähig erklärt.
Die Durchführung der Gefängnisstrafe hätte tödlichen Folgen für ihn und die Justiz wäre dafür verantwortlich. 
Er war bereits mit diesem „Vorwurf“ –Propaganda gegen das Regime- sechs Monate in Haft und muss jetzt dafür ein weiteres Jahr absitzen.

09 November 2011

Hunderte von  Mitarbeitern der Stadtentwicklung versammelten sich vor dem Ministerium  zum Protest gegen die Entlassung von 300 Mitarbeitern. Sie wurden ohne Vorankündigung entlassen.

Infolge der Nichtanrechnung der Dienstjahre in die Renten-Kalkulation protestierten die Arbeiter der Zuckerrohrfabrik der Stadt Schuchtar vor dem Hauptgebäude des Unternehmens.
Die Arbeiter des Grünflächenamtes der Stadt Khoramshahr legten die Arbeit nieder und versammelten sich vor dem Büro des Gouverneurs. Die Arbeiter haben die Löhne der vergangenen zwei Monate, die Überstunden und Sozialleistungen der letzten sechs Monate nicht erhalten.

28 Oktober 2011

Arbeiteraktivist vorgeladen


Arbeiteraktivist vorgeladen
Mehrdad Amin Waziri, Arbeiteraktivist und Mitglied des Koordinationskomitees zur Schaffung von Arbeiterorganisationen ist von dem Revolutionsgericht der Stadt Sanandaj vorgeladen worden. Er wurde vor etwa einem Jahr an seinem Arbeitsplatz verhaftet und nach einer Woche auf Kaution in Höhe von 30 Millionen Toman freigelassen.

Ein weiterer Arbeiteraktivist verhaftet

21.10. Der Arbeiteraktivist, Ayat Niafar, wurde von Sicherheitskräften an einer Teheraner Metrostation verhaftet und zum Evin-Gefängnis gebracht. Später wurde seine Wohnung  durchsucht und seine persönlichen Gegenstände beschlagnahmt.

Ein Brief von Behnam Ebrahim Zadeh aus dem Gefängnis



Im Namen des ersten und letzten Freundes, der Mutter
Liebe Mutter,
die letzten Tage des Sommers verbringe ich mit Erinnerungen an meine blühende und grüne Stadt, in der ich mit Dir, Vater und meinen Brüdern ein einfaches Dorfleben hatte. Wir ernteten und bauten Rüben, Weizen, Erbsen usw. an und ich denke an die gemeinsamen Zeiten mit anderen jungen Dorfarbeitern.
In einigen Tagen wird es der 1. des Monats Mehr sein und das Schuljahr wird beginnen und dann kommt der 6. Oktober, der internationale Tag der Kinder.
Der 1. Mehr ist ein neuer Anfang in meinem Leben gewesen. Sowohl als Du an diesem Tag mich voller Freude in die Schule schicktest, um Lesen und Schreiben zu lernen und etwas werden, als auch die Tage, wo ich mich für die Bildung der Kinder einsetzte und jenem Tag erhoffte, an dem kein Kind mehr das Lernen entbehren müsste.
An diesen Tagen lernte ich das Lesen und Schreiben, aber leider konnte ich wegen Armut und anderer Schwierigkeiten im Leben nicht studieren. Du hattest gewünscht, dass ich ein Lehrer werde, aber das blieb nur ein Wunsch. Ich erlebte die soziale Ungerechtigkeit und wurde dadurch zu einem Verteidiger der Arbeiter- und Kinderrechte.
Jetzt ist dein Sohn, der sich von ganzen Herzen für die Beseitigung der Ungerechtigkeiten engagierte, zum zweiten Mal am 1. Mehr fern von der Schule und den Kindern. Ich habe in diesen zwei Jahren von euch, meinen liebsten, und der Nähe zu den Kindern geträumt. Aber die Gitter des Gefängnisses haben verhindert, dass dieser Traum wahr geworden ist.
Meine liebe Mutter, ich werde auch in diesem Jahr den. 1. Mehr mit den Erinnerungen an jene Tage, die Du mich zur Schule schicktest, verbringen. Dein Blick war voller Freude und Begeisterung, mich im fröhlichen Kreis der unschuldigen Kinder unserer Stadt zu sehen. Du erinnerst Dich bestimmt an die Tage, an denen du mich zum Üben des Schulmaterials zu unserem Nachbarn brachtest. Jene schwierigen Jahre, die mich bewegt hatten, mich später für die Befreiung der Kinder von den Ketten des Analphabetismus und der Unwissenheit einzusetzen. 
Liebe Mutter, heute hier, hinter diese hohen Mauern mit Stacheldraht und mit dem Blick der Gefängniswächter auf den Aufsichtstürmen, sehne ich mich nach den Zeiten mit euch, meine Freunde, die Kinder und die Nachbarn. Ich zähle die Stunden, um eines Tages wieder die Freude und das Glück der spielenden Kinder zu erleben. Ich zähle die Stunden, um eines Tage bei meinem Sohn Nima und meinen Nichten und Neffen zu sein.
Meine liebe Mutter, richte bitte allen meinen Freunden und Bekannten meine Grüße aus und sage ihnen, dass sie das Leben und die Nähe zu den Kindern wertschätzen sollen.
Meine Mutter, ich lernte von meinem Vater, dass ich ein guter Schüler des Lebens sein sollte und aus der Geschichte lernen sollte, dass manche Gelegenheiten einmalig und unwiderruflich sind. Um die Prüfung des leben ehrenhaft zu bestehen, muss man den Mut haben und die Option  Widerstand wählen.
Liebe geduldige Mutter, ich bin stolz auf dich, dass Du mir mit Geduld und Beharrlichkeit die Standhaftigkeit gegenüber Schwierigkeiten gelehrt hast. Als Du von dem „20 Jahre-Haft-Urteil“ für mich erfahren hattest, sagtest du mir “ich bin stolz auf Dich“.
Ich liebe Dich, weil du liebenswürdig bist. Ich drücke warm deine Hände und beuge mich vor deinem reinen Herz, weil Du die Legende des Widerstandes bist.
Behnam Ebrahim Zadeh, Evin-Gefängnis

Aktuelles über die Situation von Reza Shahabi



Reza Shahabi, das gefangengehaltene Vorstandsmitglied der Busfahrer Gesellschaft Vahed, beschwerte sich in einem Brief an den Staatsanwaltschaft von Teheran über die Fortführung seiner unbegründeten Gefangenschaft trotz der hinterlegten Kaution. In dem Brief beschreibt er seine  eigene Situation und die seiner Familie. Der Vernehmer bedrohte ihn erneut und sagte ihm, dass kein Verantwortungsträger bei der Justiz in seinem Fall etwas zu sagen hätte und nur er selbst, der Vernehmer, über ihn entscheide. In der letzten Gerichtssitzung im Juni dieses Jahres konnte keine Anschuldigung gegen ihn bewiesen werden. Nun hat der Vernehmer ihm vorgeworfen, dass er keine Gewerkschaftsaktivitäten ausübt, sondern den Widerstand für den Sturz des Regimes in den Provinzen Kurdestan, Chuzestan und auch die nördlichen Provinzen organisiert.  Shahabi ist seit 16  Monaten ohne Grund und trotz kritischen Gesundheitszustands  im Evin-Gefängnis.