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28 Februar 2012

Arbeiteraktivisten in Lebensgefahr


Arbeiteraktivisten in Lebensgefahr
Arbeiter- und Kinderrechtsaktivist Behnam Ebrahim Zadeh  leidet neben starken Ohr- und Kopfschmerzen unter schwerwiegenden Nierenproblemen, aber ihm wird eine Untersuchung und Behandlung im Krankenhaus verweigert. 
Ebenso ist die Situation von Sheth Amani, einem Vorstandsmitglied der freien Arbeitergewerkschaft Iran. Er leidet unter Wirbelsäulenproblemen und eine Infektion breitet sich in seinen ganzen Körper aus.

31 Dezember 2011

Behnam Ebrahim Zadeh in Hungerstreik

Behnam Ebrahim Zadeh in Hungerstreik
Behnam beginnt einen Hungerstreik in Solidarität mit Reza Shahabi. In einem Brief an Reza schreibt er: „ Hochachtung vor Deiner Standhaftigkeit. Als ein Arbeiter, der das Leid und die Ungerechtigkeit mit Leib und Seele erfahren hat, solidarisiere ich mich mit Dir und bitte dich, den Hungerstreik zu beenden. Ich verurteile den menschenunwürdigen, illegalen Umgang der Verantwortlichen mit Dir und fordere sie auf, sich umgehend mit Deiner kritischen Situation zu befassen. Sonst werde ich den Hungerstreik, den ich seit heute angefangen habe, weiterführen, weil ich die Bedrohung für das Leben eines Gewerkschafters nicht gleichgültig hinnehmen kann. 
Behnam Ebrahim Zadeh Sektion 350 des Evin-Gefängnisses
Am 30.12. Behnam beendete seinen Hungerstreik nach 18 Tagen als er von der Beendigung Rezas´ Hungerstreiks hörte.

28 Oktober 2011

Ein Brief von Behnam Ebrahim Zadeh aus dem Gefängnis



Im Namen des ersten und letzten Freundes, der Mutter
Liebe Mutter,
die letzten Tage des Sommers verbringe ich mit Erinnerungen an meine blühende und grüne Stadt, in der ich mit Dir, Vater und meinen Brüdern ein einfaches Dorfleben hatte. Wir ernteten und bauten Rüben, Weizen, Erbsen usw. an und ich denke an die gemeinsamen Zeiten mit anderen jungen Dorfarbeitern.
In einigen Tagen wird es der 1. des Monats Mehr sein und das Schuljahr wird beginnen und dann kommt der 6. Oktober, der internationale Tag der Kinder.
Der 1. Mehr ist ein neuer Anfang in meinem Leben gewesen. Sowohl als Du an diesem Tag mich voller Freude in die Schule schicktest, um Lesen und Schreiben zu lernen und etwas werden, als auch die Tage, wo ich mich für die Bildung der Kinder einsetzte und jenem Tag erhoffte, an dem kein Kind mehr das Lernen entbehren müsste.
An diesen Tagen lernte ich das Lesen und Schreiben, aber leider konnte ich wegen Armut und anderer Schwierigkeiten im Leben nicht studieren. Du hattest gewünscht, dass ich ein Lehrer werde, aber das blieb nur ein Wunsch. Ich erlebte die soziale Ungerechtigkeit und wurde dadurch zu einem Verteidiger der Arbeiter- und Kinderrechte.
Jetzt ist dein Sohn, der sich von ganzen Herzen für die Beseitigung der Ungerechtigkeiten engagierte, zum zweiten Mal am 1. Mehr fern von der Schule und den Kindern. Ich habe in diesen zwei Jahren von euch, meinen liebsten, und der Nähe zu den Kindern geträumt. Aber die Gitter des Gefängnisses haben verhindert, dass dieser Traum wahr geworden ist.
Meine liebe Mutter, ich werde auch in diesem Jahr den. 1. Mehr mit den Erinnerungen an jene Tage, die Du mich zur Schule schicktest, verbringen. Dein Blick war voller Freude und Begeisterung, mich im fröhlichen Kreis der unschuldigen Kinder unserer Stadt zu sehen. Du erinnerst Dich bestimmt an die Tage, an denen du mich zum Üben des Schulmaterials zu unserem Nachbarn brachtest. Jene schwierigen Jahre, die mich bewegt hatten, mich später für die Befreiung der Kinder von den Ketten des Analphabetismus und der Unwissenheit einzusetzen. 
Liebe Mutter, heute hier, hinter diese hohen Mauern mit Stacheldraht und mit dem Blick der Gefängniswächter auf den Aufsichtstürmen, sehne ich mich nach den Zeiten mit euch, meine Freunde, die Kinder und die Nachbarn. Ich zähle die Stunden, um eines Tages wieder die Freude und das Glück der spielenden Kinder zu erleben. Ich zähle die Stunden, um eines Tage bei meinem Sohn Nima und meinen Nichten und Neffen zu sein.
Meine liebe Mutter, richte bitte allen meinen Freunden und Bekannten meine Grüße aus und sage ihnen, dass sie das Leben und die Nähe zu den Kindern wertschätzen sollen.
Meine Mutter, ich lernte von meinem Vater, dass ich ein guter Schüler des Lebens sein sollte und aus der Geschichte lernen sollte, dass manche Gelegenheiten einmalig und unwiderruflich sind. Um die Prüfung des leben ehrenhaft zu bestehen, muss man den Mut haben und die Option  Widerstand wählen.
Liebe geduldige Mutter, ich bin stolz auf dich, dass Du mir mit Geduld und Beharrlichkeit die Standhaftigkeit gegenüber Schwierigkeiten gelehrt hast. Als Du von dem „20 Jahre-Haft-Urteil“ für mich erfahren hattest, sagtest du mir “ich bin stolz auf Dich“.
Ich liebe Dich, weil du liebenswürdig bist. Ich drücke warm deine Hände und beuge mich vor deinem reinen Herz, weil Du die Legende des Widerstandes bist.
Behnam Ebrahim Zadeh, Evin-Gefängnis

27 Juli 2011


Offener Brief der Familie von Behnam Ebrahim Zadeh, ein verhafteter Arbeiter
Auf Grund welcher Anschuldigungen wurde unser Sohn zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt?
An alle Werktätigen, denen Behnam einer von ihnen ist. An das iranische Volk und alle anderen Völker der Welt, Arbeiter und Werktätige. Unserer Sohn, Behnam Ebrahim Zadeh, wurde am 13. Juni 2010 während einer Fahrt in einer Buslinie in Teheran verhaftet und wurde in Einzelhaft in der Abteilung 209 des Evin-Gefängnisses eingesperrt. Er protestierte gegen die grundlose Verhaftung und verbrachte 3 Wochen im Hungerstreik. Infolge des Hungerstreiks wurde er sehr geschwächt und krank. Dann wurde er in die Abteilung 350 des Gefängnisses verlegt. 
In einer Gerichtsverhandlung, die überhaupt keine Ähnlichkeit mit Gericht und Gerechtigkeit hatte, wurde er zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. So ein Urteil gibt es ganz selten. All unsere Bemühungen sind bis jetzt erfolglos geblieben und die Behörden finden dieses Urteil gerechtfertigt.
Wir sind die Zeugen, wie das Leben unseres Sohns hinter den Türen des düsteren Evin-Gefängnis vergeht. Wir appellieren nun an alle freiheitsliebenden Menschen in Iran und der ganzen Welt, an Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen: Unternehmt etwas, damit unser Sohn, auf den seine Frau und sein Kind warten, freigelassen wird. Wir rechnen auf Ihre/Eure Hilfe für ihn und für alle anderen politischen Gefangenen.
Familie von Behnam Ebrahim Zadeh, Iran Juni 2010