Der Vorsitzende und drei Vorstandesmitglieder der Gewerkschaft der Haft Tapeh Zuckerrohr Gesellschaft fordern in einem Brief an A. Sheikholeslami, Minister für Arbeit und Soziales, die Beendigung der Druckausübung auf diese Gewerkschaft.
In den letzten Monaten wurden Reza Rakhshan, Fraydoon Nykufard, Jalil Ahmadi und Mohammad Heydari-Mehr wegen ihrer gewerkschaftlichen Aktivitäten wiederholt vorgeladen und festgenommen.
Die vier Gewerkschafter schrieben, dass sie bei der Erlangung ihrer Rechte durch die Justiz- und Regierunsbehörden Benachteiligungen und Belastungen erleiden, die das Leben für sie und ihre Familien erschwert haben.
In dem Brief wurde auf die schlechte Situation dieser Produktionseinheit infolge der staatlichen Politik, wie die Senkung der Zollgebühren, die übermäßige Einfuhr von Zucker und die ausstehenden Löhne in den letzten Jahren hingewiesen, die zu dieser Situation geführt haben. Infolgedessen forderten mehr als zweitausend Arbeiter der Haft-Tapeh Zuckerrohrfabrik die Auflösung des islamischen Arbeitsrats und die Gründung einer unabhängigen Arbeitergewerkschaft, die nach Zustimmung der Arbeitsbehörde der Stadt Susa geschaffen wurde.
Der Präsident und die drei Vorstandsmitglieder der Haft Tapeh Gewerkschaft weisen in dem Schreiben darauf hin, dass die Sicherheitsbeamten versuchten, diese Aktion der Arbeiter zu sabotieren, und die Arbeitsbehörden der Stadt Susa verweigerten die Eintragung der Gewerkschaft und bezeichneten sie als „nicht gesetzeskonform“.
Basierend auf die Übereinkommen 87 und 98 IAO (ILO), ist der Iran verpflichtet, die Schaffung von Arbeiterorganisationen nicht zu verhindern. Aber nach Berichten der Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften der Welt, hat die Islamische Republik Iran diese Verpflichtungen mehrfach missachtet.
In diesem Zusammenhang stellen die Autoren des Briefes die Frage: Aus welchem Grund sind die Arbeiter nicht berechtigt, gemäß IAO Übereinkommen ihre freie Gewerkschaften oder Gewerkschaftsorganisationen zu gründen?
Das Schriftstück erklärt, dass die unabhängigen Gewerkschaften keine anderen als die Erzielung der Rechte der Arbeiter verfolgen.
Die Verfasser weisen auf die Unterdrückung durch den Justiz- und Geheimdienst hin und berichten, dass sie von der Staatsanwaltschaft der Stadt Susa infolge der Berichte vom Geheimdienst vorgeladen und aufgefordert wurden, sich zu verpflichten, keine gewerkschaftlichen Aktivitäten mehr zu unternehmen.
Dieser Artikel wurde von den Haft Tapeh Arbeiter-Aktivisten veröffentlicht, obwohl Habib Tawkolzadeh, der stellvertretende Minister für Arbeit und Soziales, im Mai letzten Jahres als Protest-Reaktion auf die IAO in Bezug auf die Unterdrückung der Gewerkschaftsaktivisten im Iran sagte, dass die Akte der Haft Tapeh Arbeiter i überarbeitet worden sei und ihnen infolgedessen vergeben wurde und sie aus dem Gefängnis freigelassen worden seien.
Die Herren Rakhshan, Nykufard, Ahmadi und Heydari-Mehr weisen diese Angaben zurück und schreiben, dass sie alle die verhängten Gefängnisstrafen vollständig abgesessen haben und werden immer noch bestraft, indem sie ein Jahr nach ihrer Freilassung immer noch von der Arbeitsstelle als entlassen gelten und nicht dorthin zurückkehren dürfen.
Die Autoren dieses Schreibens fordern den Minister für Arbeit und Soziales auf, gegen diese offensichtliche Ungerechtigkeit vorzugehen und ihre Wiedereinstellung sowie die Auszahlung ihrer unbezahlten ausstehenden Löhne zu veranlassen.
Quelle Radio Farda – 27.05.2011