27 November 2012

Ermordung der Arbeiteraktivisten unter Folter


In diesem Monat wurden in den islamischen Gefängnissen Irans zwei Arbeiteraktivisten unter massiven Foltern ermordet. Satar Beheshti wurde in dem berüchtigten Gefängnis Kahrisak geschlagen und gefoltert, so dass er nach ein paar Tagen starb. Drei Tage danach wurde Jamil Sowaydi im Gefängnis der Stadt Ahwaz solange gefoltert, bis er tot war. Das islamische Regime hat versucht, alles zu vertuschen und hat zuerst behauptet, dass diese beiden Arbeiter durch einen normalen Tod gestorben sind. Viele Gefängnisinsassen haben die Foltermerkmale auf den Körpern der Gefolterten gesehen und ihre Beobachtungen in mehreren öffentlichen Briefen bezeugt.   

Pedram Nassrolahi verhaftet


Pedram Nassrolahi ist ein Mitglied des Koordinationskomitees zur Schaffung von Arbeiterorganisationen. Der Arbeiteraktivist wurde am 09. März 2012 verhaftet und nach 48 Tagen auf Kaution -70 Millionen Toman- freigelassen. Jetzt wurde er unter falschen Anschuldigungen zu 19 Monaten Gefängnis verurteilt. Das islamische Regime Irans versucht die Arbeiteraktivisten unter unbegründeten Anschuldigungen, wie Verbindung mit oppositionellen Parteien und Aktivitäten zum Sturz des Regimes, zu verhaften und zu langen Gefängnisstrafen zu verurteilen.    

Internationale Solidarität


76 Vertreter der Transport-und Verkehrsgewerkschaften aus 44 Ländern haben in ihrer letzten Sitzung in Toronto (Kanada) am 16.11.2012 ihre Solidarität mit den iranischen Arbeiteraktivisten bekundet. Sie haben die Freilassung von Reza Shahabi, das Vorstandmitglied der Vahed Gewerkschaft, und die Wiedereinstellung von Mansour Osanloo und Ebrahim Madadi, dem Vorsitzenden und dem Vizevorsitzender der Vahed Gewerkschaft gefordert.

Proteste der Rentner des Stahlwerks


30,000 Rentner der Stahlwerke in der Stadt Isfahan haben seit 4 Monaten keine Rente bekommen. Mehrere hundert Rentner haben in den letzten Tagen mehrmals für den Erhalt der fälligen Renten protestiert und Kundgebungen veranstaltet .Dieses Problem belastet die ehemaligen Arbeiter seit Jahren. Immer wieder werden die Renten für einige Monate nicht bezahlt. Die Rentner protestieren, danach versprechen die verantwortliche Behörden und Personen, dass es nicht wieder vorkommt. Nach einer Bezahlung kommt eine erneute Verzögerung. Es wiederholt sich immer wieder, und den Arbeitern bleibt nichts anderes übrig, als wieder und wieder zu protestieren und demonstrieren.

5 Monate ausstehende Löhne


25.11. Die Fabrik Parmida produziert in der Stadt Semnan Gummiwaren und ist ein Zulieferer der Automobilwerke. Diese Firma hat 200 Arbeiter, die seit 5 Monaten keine Löhne erhalten haben.

Protest der Textilarbeiter aus Mazandaran vor dem Parlament


Am 13. 11. versammelten sich mehrere Textilarbeiter aus der Provinz Mazandaran im Norden vom Iran vor dem iranischen Parlament. Sie protestierten gegen ihre soziale Lage. Auf ihren Plakaten forderten sie die Abgeordneten auf, etwas gegen ihren desolaten Zustand zu machen.  Auf manchen Plakaten war zu lesen, dass sie lange genug auf die Versprechungen des iranischen Präsidenten gewartet hätten. 

Streik der afghanischen Arbeiter wegen Gehaltskürzung


7. 11. Die afghanischen Arbeiter in den Parkanlagen im Norden von Teheran, die von Subunternehmern der Stadt Teheran massiv ausgebeutet werden, haben gestreikt. Sie gaben an, dass ihre ungerechten Gehälter nicht rechtszeitig bezahlt würden. Trotz drastischer Steigung der Preise sind ihre Gehälter nicht erhöht worden  und immer wieder sehr spät bezahlt worden. Brot ist das wichtigste Nahrungsmittel für sie, das nun sehr teuer geworden ist. Die Währungskrise im Iran hat die Kaufkraft dieser sehr niedrigen Löhne noch weiter herabgesetzt.
Die Subunternehmer nutzen die billige Arbeitskraft der afghanischen Arbeiter trotz ihrer profitablen Verträge mit der Stadtverwaltung der Hauptstadt gnadenlos aus

Streik in der Petrochemie von Bandar Imam


Fortsetzung des Streiks und Fristsetzung der Arbeiter der Firma Kimia und Faravaresh in der Petrochemie Gesellschaft von Bandar Imam. Die Arbeiter von Faravaresh haben nach einer Vereinbarung ihren Streik beendet. Der Streik der Arbeiter der Firma Kimia wurde aber fortgesetzt.
4. 11. In Folge des Streiks der Arbeit der Firma Kimia am vergangenen Samstag haben die Arbeiter von Faravaresh am Mittwoch, 31. Oktober, mit dem Streik begonnen und haben dem Arbeitgeber das Ultimatum gestellt, dass sie nach den Feiertagen ihren Streik fortsetzen würden, falls der Arbeitgeber nichts unternehme. Nach der Fristsetzung hat der Arbeitgeber reagiert und sich am Sonntag, den 4. November mit den streikenden Arbeitern zusammengesetzt und ihre Forderungen besprochen. Der Arbeitgeber versprach, die Forderungen der Arbeiter über die Beendigung der Zusammenarbeit mit den Subunternehmern und der Verbesserung der Lage der Arbeiter mit den unangepassten Arbeitsverträgen zu erfüllen.
Die Geschäftsleitung hat die Erfüllung der folgenden Forderungen unterzeichnet:
- Die schnelle Bearbeitung der unangepassten Arbeitsverträge der betroffenen Arbeiter.
- Zahlung von 100.000 Toman (ebenso die Nachzahlung mehrerer Monate) an die Arbeiter, deren  Arbeitsverträge unangepasst waren. Außerdem die Zuzahlung einer monatlichen Produktionsprämie  von 150.000 Toman bis zur endgültigen Eliminierung der Subunternehmer.
- Nachzahlung eines Betrages in Höhe von 1.500.000 Toman an die Arbeiter für die Reparaturzeiten.

Mit welchen Schwierigkeiten setzen sich die Arbeiter der Pegah Plastik-Fabrik auseinander


5.11. Trotz aller Bestrebungen der Arbeiter gegen Ungerechtigkeiten auf persönlicher und rechtlicher Ebene, wurde bis heute für die gerechten Forderungen zur Umwandlung der Arbeitsverträge nichts seitens des Arbeitgebers unternommen.
Die anderen Probleme sind die Ignorierung der gesetzlichen Arbeitsrechte in Bezug die Schichtarbeit  und die Ausnutzung der Beschäftigten im Dienst- und Servicebereich durch den Arbeitgeber. Die ungerechte Bezahlung und die Einschüchterung der Arbeiter durch die Geschäftsführung sind weitere Ursachen für die Unzufriedenheit der Arbeiter. 
 

Protestversammlung der Arbeiter der Abadan Raffinerie


Am 5. und 6. November haben sich die Arbeiter der Abadan Raffinerie zu einer Protestaktion versammelt. 
Die Arbeiter versammelten sich zum Erhalt der Arbeitsplätze vor dem Zentralbüro der Personalabteilung der Raffinerie der Stadt Abadan. Dies geschah, weil sich die Abgeordneten im Parlament am 4. November gegen „die Klärung der temporären Arbeitsverträge“ entschieden hatten.  Seit dem Jahresbeginn stehen über 1500 Arbeiter der verschiedenen Raffineriebereiche nicht mehr unter Vertrag mit Subunternehmern, sondern sind direkt durch die Raffinerie beschäftigt. Die Entscheidung der Parlamentarier führte zur Besorgnis der Arbeiter über ihre zukünftigen Beschäftigungsverhältnisse und die Rückkehr von Subunternehmern.