27 Juli 2012

Kaution für Jalil Mohammadi und Ali Reza Asgari auf 100 Millionen Toman festgesetzt!



  Nach Angaben des "Koordinationskomitees zur Schaffung von Arbeiterorganisationen", informierte der Zweig sechs des Revolutionsgerichtes der Stadt Karaj nach Tagen der Ungewissheit für die Familien von Jalil Mohammadi und Ali Reza Asgari die Familien über die Festsetzung einer Kaution in Höhe von jeweils 100 Millionen Toman für ihre Freilassung.
Da die Mitglieder des Komitees kein Verbrechen begangen haben, haben die Sicherheitskräfte alle anderen Mitglieder nach und nach freigelassen, doch Jalil Mohammadi und Ali Reza Asgari wurden weiterhin festgehalten.
Die Festsetzung einer Kautionssumme von 100 Millionen Toman für Jalil und Ali Reza unterstreicht einmal mehr, dass die beiden genau wie die anderen Mitglieder kein Verbrechen begangen haben und sofort und ohne Kaution freigelassen werden müssen.

Urteil von Reza Shahabi bestätigt


Gemäß des Kommuniqués Nummer 33 des "Komitees für die Verteidigung von Reza Shahabi", hat der Zweig 36 des Berufungsgerichts der Islamischen Revolution das Urteil für Reza Shahabi bestätigt. Das Urteil ist noch nicht offiziell angekündigt.
Dieses Urteil setzt sich zusammen aus sechs Jahren Haft, fünf Jahren Verbot gewerkschaftlicher Tätigkeit und einer Geldstrafe von sieben Millionen Toman. Dies ist die Summe des Geldes, das von vielen Arbeitern für die Familien der inhaftierten Arbeiter gesammelt worden war (deren Namen auf Websites dokumentiert sind), welches von Reza Shahabi vor seiner Inhaftierung treuhänderisch verwaltet wurde.
Dem Bericht zufolge antworteten die Beamten seinem Anwalt, als er die Bestätigung des Urteils ohne eine erneute Prüfung des Falles kritisierte: "Wenn sie wollten, dass der Fall erneut geprüft wird, hätten die Behörden ihn nicht an diese Abteilung verwiesen." Diese Antwort zeigt einmal wieder, dass dies nur ein Schauprozess ist.  
Reza Shahabi, Vorstandsmitglied und Schatzmeister der Gewerkschaft der Teheraner Vahed Bus Company wird seit Juni 2010 im Gefängnis festgehalten.

13 Juli 2012

Ver.di Bezirk Stuttgart: Solidarität mit Reza Shahabi

Solidarität mit Reza Shahabi

Presseerklärung
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An
Ayatollah Sadegh Larijani
(c/o) Public Relations Office
Number 4
2 Azizi Street intersection
Teheran
IRAN

Solidarität mit Reza Shahabi

Wir, die gewerkschaftlichen Vertrauensleute der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) sind empört über die Verurteilung von Reza Shahabi zu sechs Jahren Gefängnis mit einem anschließendem fünfjährigen Verbot jedweder gewerkschaftlichen Aktivität.
Reza Shahabi ist Vorstandsmitglied und Schatzmeister der Busfahrergewerkschaft Vahed.
Er wurde vor 2 Jahren wegen seiner gewerkschaftlichen Aktivitäten verhaftet, gefoltert und unter unmenschlichen Verhältnissen eingesperrt. Infolgedessen leidet er seit längerer Zeit unter massiven Beschwerden an der Wirbelsäule. Obwohl sogar die Gefängnisärzte die sofortige Entlassung und medizinische Operation empfohlen und beantragt haben, wurde dies immer wieder von der Justiz und den Gefängnisbehörden abgelehnt. Sein einziges „Verbrechen“ waren seine Bestrebungen für die Gründung einer freien und unabhängigen Gewerkschaft und die Verteidigung der Arbeiterrechte. Diese Aktivitäten waren und sind ein Dorn im Auge des islamischen Regimes im Iran. Reza Shahabi wurde jetzt unter erlogenen und unbegründeten Anschuldigungen wie „Verschwörung mit der Absicht zu Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ verurteilt.
Sein Leben ist mehr als je zuvor in großer Gefahr.
Wir erklären uns mit unserem Buskollegen solidarisch und fordern die Aufhebung dieses Urteils und die sofortige und bedingungslose Freilassung von Reza Shahabi!

ver.di Bezirk Stuttgart Vertrauensleute der Stuttgarter Straßenbahnen AG

Ansprechpartner:
Andreas Bosse: 0178/6534303
V. i. S. d. P. Ursula Schorlepp ver.di Fachbereich Verkehr Stuttgart, Willi-Bleicher-Straße 20, 70174 Stuttgart, tel.: 0711/1664-210

08 Juli 2012

Aggression gegen afghanische Wanderarbeiter


Im Anschluss an die Nachricht von dem Mord an einem jungen Mädchen in Yazd, gingen einige unwissende, engstirnige Menschen auf die Straße und zielten auf die Familien von afghanischen Wanderarbeitern. Im Bruchteil einer Sekunde wurden Menschenleben und ihr Eigentum Beute eines Feuers.
Einige von den afghanischen Bürgern wurden mit ihren Frauen und ihren Kindern in dieser schrecklichen Tragödie im Feuer verbrannt oder schwer verletzt. Die Krankenhäuser weigern sich, die Verwundeten aufzunehmen.
Die afghanischen Wanderarbeiter und ihre Familien leiden seit sie vor den Taliban, dem Krieg und der Armut in den Iran geflüchtet sind. Sie arbeiten hart. Ihnen fehlen die elementarsten Menschenrechte, ihre Kinder dürfen nicht einmal zur Schule gehen, weil Ihnen ein notwendiges Ausweisdokument verweigert wird.
Die Islamische Polizei und die iranischen Sicherheitskräfte beteiligen sich an dieser Aggression und diesen Gewalttaten, anstatt diese Brutalität zu verhindern. Sie verhaften und werfen die afghanischen Mitbürger, die sich verteidigen, ins Gefängnis.
Nirgendwo wird über dieses brutale Verbrechen berichtet, und die Welt weiß nichts von diesen inhumanen Taten.
Dieses Regime mordet seit mehr als 30 Jahren, die Morde in Kurdistan, Turkmenen Sahara, Khuzestan, Massaker an den politischen Gefangenen in den 80er Jahren, Serienmorde im In- und Ausland, Verbrechen auf dem Universitätscampus,  ... sind  Tatsachen.
Solche brutalen Verbrechen dürfen nicht verschwiegen werden, wir verurteilen diese unmenschlichen Aggressionen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und rufen alle freiheitsliebenden Menschen, vor allem die Arbeiterklasse im Iran auf, sich zu erheben und für die Beendigung dieser grausamen Praxis einzusetzen,  Schadenersatz für die Betroffenen und die Anerkennung der Rechte von Flüchtlingen nach internationalem Recht zu fordern.

Es lebe die internationale Solidarität
Solidaritätsvereine mit der Arbeiterbewegung im Iran- außerhalb Irans, 2012

04 Juli 2012

Stellungnahme des ITF Vorsitzenden Mac Urata - über die Verhaftung von Gewerkschaftsmitglieder im Iran

Stellungnahme des ITF Vorsitzenden Mac Urata -  über die Verhaftung von Gewerkschaftsmitglieder im Iran


60 Gewerkschaftsmitglieder bei Razzia im Iran verhaftet
22 Juni 2012

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Bei einer Razzia in der iranischen Stadt Karaj wurden in dieser Woche etwa 60 Gewerkschaftsmitglieder verhaftet.
Die Gewerkschafter/innen, darunter zahlreiche Mitglieder des Koordinierungsausschusses für die Gründung von Arbeitnehmer/innenvertretungen, wurden Berichten zufolge am 15. Juni 2012 bei einer Versammlung, in deren Mittelpunkt die Gründung freier Gewerkschaften stand, von Sicherheitskräften der iranischen Regierung verhaftet. Offenbar wurden sie geschlagen und ins Gefängnis Rajai Shahr gebracht. Die meisten von ihnen, mit Ausnahme von zwei Frauen und sieben Männern, wurden später gegen Kaution wieder entlassen.
Kolleg/innen und Familienangehörige sind in großer Sorge über die Sicherheit der noch Inhaftierten Mitra Homayooni, Reyhaneh Ansari, Alireza Asgari, Saeed Marzaban, Cyrus Fathi, Masoud Salimpour, Maziar Mehrpour, Jalil Mohammadi und Faramarz Fetrat Nejad.
Der Vorsitzende der ITF-Binnenverkehrssektionen Mac Urata erklärte in einer Stellungnahme: "Viele Gewerkschaftsmitglieder, darunter Reza Shahabi von der der ITF angeschlossenen Gewerkschaft der Beschäftigten bei den Teheraner Busdiensten (Sandikaye Kargarane Sherkat-e Vahed), befinden sich derzeit im Gefängnis. Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen werden nicht ruhen, bis alle politischen Häftlinge auf freien Fuß kommen und die Beschäftigten im Iran Redefreiheit und das Recht auf Organisierung demokratischer und unabhängiger Arbeitnehmerorganisationen haben."
Mitgliedsgewerkschaften der ITF, wie die Canadian Union of Postal Workers (Kanada), die Canadian Union of Public Employees (Kanada) und der Norsk Transportarbeiderforbund (Norwegen), haben bereits ihren Protest zum Ausdruck gebracht.

http://www.itfglobal.org/news-online/index.cfm/newsdetail/7527?frmSessionLanguage=DEU

01 Juli 2012

Folge des Angriffs auf die Generalversammlung des Koordinationskomitees


Der neueste Bericht des Koordinationskomitee zur Schaffung von Arbeiterorganisationen vom 28.06. besagt, dass Herr Seyed Khaled Hosseini infolge des Angriffs auf die Generalversammlung dieses Komitees am Ohr schwer verletzt wurde und sein Gehör verloren hat. Ebenso leidet Herr Mahmoud Salehi an einem Beckenknochenbruch.

Solidarität mit Verhafteten Arbeiter


Einige der Bäckereiarbeiter,  Schneider, Küchenschrankbauer, Friseure der Stadt Sanandaj, die Industrie– und Saisonarbeiter der Stadt Damāvand, die Arbeiter der Gas und Petrochemie von Asaloyeh verurteilen die Verhaftung dieser Arbeiteraktivisten und fordern die bedingungslose Freilassung der Verhafteten. Sie sind überzeugt, dass die Schaffung der unabhängigen Arbeiterorganisation das elementare Recht der Arbeiter und auf keinen Fall ein Vergehen ist.
Unter dem Link
steht  eine elektronische  Petition für die Freilassung dieser Arbeiter zur Unterschrift bereit.

Aus welchem Grund wurden 60 Arbeiter in Karaj angegriffen und zusammengeschlagen?



Aus welchem Grund wurden 60 Arbeiter in Karaj angegriffen und zusammengeschlagen?

Es war fast ein Jahr seit die letzte Generalversammlung des Koordinationskomitees zur Schaffung von Arbeiterorganisationen im März 2011 stattgefunden hatte. Nach unseren Satzungen musste  die Generalversammlung einmal jährlich stattfinden, so dass die Mitgliedschaft in der Lage ist, eine Überprüfung des Lenkungsausschusses, seine Aktivitäten, Inspektoren, unsere finanziellen Angelegenheiten sowie die Wahl eines neuen Lenkungsausschusses und neuer Inspektoren durch zu führen. So schickte im Februar 2012 das Koordinationskomitee eine offizielle Anfrage an das Ministerium für Arbeit und beantragte einen ihrer Hörsäle, um ihn für unsere Vollversammlung zu verwenden. Aber die Reaktion auf unsere wiederholten Anfragen war negativ, und es erklärte ihre Missbilligung verbal. Daher haben wir auf Basis der Entscheidung der Mehrheit der Mitgliedschaft beschlossen, unsere sechste Generalversammlung am Freitag, den 15. Juni 2012 in der Stadt Mehr-Shahr in der  Provinz Karaj abzuhalten und gleichzeitig unsere Anfrage für die Räumlichkeit weiter zu verfolgen.

Drei Freunde von mir, Jamil Rast'khadive, Rahman Kardar, und Ali Hossaini verließen mit mir die Stadt Saghez am Donnerstagnachmittag in Richtung der Stadt Karaj. Gegen 22:30 Uhr kamen wir in Emamzadeh Tahr in der Nacht an, kontaktierten einen Freund und wir wurden von zwei anderen Freunden zu dem Haus, in dem unser Treffen stattfinden sollte, gebracht ( Später nach meiner Entlassung aus dem Gefängnis wurde mir klar, dass die Gegend dort „Armen Boulevard“ genannt wird).

Wir kamen zu dem Haus unseres Gastgebers auf der dritten Etage an. Nach dem Klopfen an der Tür, öffnete eine sehr höfliche junge Dame die Tür und stelle sich uns vor. Als wir eintraten, fühlte ich mich, als ob wir in einem Lebensmittelgeschäft wären, die Eier verkauft! Alle Wände in diesem Haus wurden mit leeren Eierkartons abgedeckt. Unser Gastgeber erklärte, dass diese Abdeckung, für die Dämmung, den Sound und die Geräusche wäre, um die Nachbarn nicht zu stören. Am nächsten Morgen als die meisten anderen Teilnehmer eintrafen und während des Frühstücks die alltäglichen Gespräche liefen, dachte noch niemand über den späteren Angriff und die Verhaftung durch die Sicherheitskräfte auf unserer Versammlung nach.


Die sechste Jahrestagung des Koordinationskomitees zur Schaffung von Arbeiterorganisationen begann um acht Uhr morgens mit ca. 60 TeilnehmerInnen und sie wurde formell durch die Wahl eines Lenkungsausschusses eingeleitet. Nach einer Stunde gab es verstreute Bemerkungen und Gespräche unter den Teilnehmern über die Untauglichkeit dieses Raumes für unser Treffen. Wenn jemand seine Bemerkungen machte, wurde er gebeten, leise zu sprechen, um die Nachbarn nicht zu stören. Im Angesicht solcher Hindernisse dauerte die Sitzung bis Mittag, als plötzlich die Mitteilung unter den Teilnehmern verbreitet wurde, dass die Sicherheitskräfte die gesamte Nachbarschaft umstellt hatten. Ich und ein paar andere und unser Gastgeber gingen zu einem Fenster, um uns ein Bild von der Situation zu machen. Wir sahen eine riesige Versammlung von Sicherheitskräften direkt gegenüber unseres Hauses, aber wir wurden von unserem Gastgeber informiert, dass sie nicht unseretwegen da wären, und er bat uns, ruhig zu bleiben!
Wir setzten unsere Tagung fort, bis die Türglocke klingelte. Die Person, die die Tür öffnete, sagte, dass jemand den Schlüssel für die Dachterrasse benötigte.



Um Punkt 12.20 Uhr begann der Angriff auf uns, und Schüsse wurden abgefeuert. Dutzende von bewaffneten Sicherheitskräften in Zivil, fluchend, schreiend und beleidigend, klopften an die Tür. Jeder innerhalb dieses kleinen Hauses versuchte, sich zu verstecken, wo immer er konnte. Sobald die Tür geöffnet wurde, stürmten viele bewaffnete Sicherheitskräfte in Zivil herein, zielten mit ihren Gewehren in unsere Gesichter und Münder und befahlen uns, sich auf den Boden zu legen, mit dem Gesicht nach unten. Wir alle waren gezwungen, auf dem Boden zu liegen, mit den Händen auf dem Rücken, und wenn jemand wagte, sich zu bewegen, würde er von einer Gruppe von Schlägern, die am Ende durch unsere Arbeit und Anstrengungen gefüttert und bezahlt werden, angegriffen. Wie sie uns beleidigten und anschrien, kann man nur von ihren Lippen hören, denn ich schäme mich wirklich, diese Wörter noch einmal zu wiederholen. Als einige der Agenten unsere kurdische Kleidung bemerkten, begannen sie, uns anzugreifen, noch wahnsinniger und schrien: "Ihr seid die, die für die Tötung von Tausenden von Passdaran (Revolutionswächter) verantwortlich sind, und was zum Teufel macht ihr denn in dieser Stadt, ..."
Ein Agent begann mit dem Fuß auf meinen Rücken zu treten. Einer meiner Kollegen neben mir schrie ihn an: "Nicht treten, er hat Probleme mit den Nieren." Die Agenten reagierten, indem sie mich härter traten und schrien: "Lass seine Niere explodieren ..."

 In diesem massiven Angriff wurde jeder einzelne schwer zusammengeschlagen, von Kopf bis zum Zeh, während die Agenten immer wieder schrien, dass wir ein Haufen von Terroristen seien.
Es gab eine Menge von verängstigten Menschen in dem Gebäude, die sich versammelten und fragten, was los war und warum Schüsse gefallen waren? Warum gab es so viele Leute da drin? Warum werden sie geschlagen? Ein Kommandeur der Agenten brachte einige der Leute in den Raum, ein paar Frauen kamen rein und beobachten uns, alle in Handschellen, verteilt auf dem Boden. Eine der Frauen fragte, wer wir seien. Bevor wir etwas sagen konnten, sagte ein Agent zu ihr, dass wir Terroristen seien und dass die Menschen dankbar sein sollten, dass wir festgenommen wurden. Wenn einer von uns versuchte, die Wahrheit zu erzählen, wurde er zusammengetreten. Praktisch alles in diesem Haus wurde zerstört und nur eine Handvoll von Objekten war noch intakt.



Hussein Pirooti und ich waren die ersten, die mit gefesselten Füßen aus dem Haus geschleppt wurden. Als wir das Haus verließen, wurden wir auf Video aufgezeichnet. Eine Gruppe von Agenten stand auf den Treppenstufen, verprügelte und beleidigte uns, wenn wir Ihnen nahe kamen. Wir wurden mit den Händen hinter unserem Rücken gefesselt in den Wagen gezwungen. Wenn jemand den Kopf erhob, wurde er geschlagen. Es dauerte eine sehr lange Zeit, uns alle in diese Autos zu schleppen, die ganze Zeit mussten wir in diesem heißen, engen Raum all die Schimpfwörter und Respektlosigkeit ertragen. Die Handschellen waren so gefesselt, dass Khalid Hossaini und ein paar andere zu protestieren begannen, und sagten, ihre Hände wären gelähmt. Die Antwort war: "Halt die Schnauze. Ich wünsche bei Gott, dass deine Hände gelähmt werden“. Schließlich begannen die Autos eine lange Fahrt in Richtung Gefängnis. Wieder wurden wir unverschämt und respektlos behandelt. Jedem wurden die Augen verbunden, und wir wurden aufgereiht. Leiseste Geräusche eines Einzelnen wurden mit Schlägen einer Gruppe von Agenten beseitigt.
Wir wurden in mehrere große Hallen gebracht, unsere Schuhe und Gürtel wurden abgenommen, wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und jeweils in einen riesigen Raum gebracht.

An diesem Punkt stellten wir fest, dass wir in der Abteilung 94 des Rajaei Shahr Gefängnis von Karaj waren. Eine Abteilung für die politischen Gefangenen, die unter der gemeinsamen Kontrolle des Ministeriums für Information und der Passdaran steht. Nach Angaben der Gefangenen, die vor uns dort waren, gibt es in dieser Abteilung sogar kein Besuchsrecht. Ein Gefangener, den ich dort sah, war Seyed Mahmud Dolat'abadi, der seit 32 Monaten dort inhaftiert ist und über dessen Fall noch nicht entschieden worden ist.

Die Verhöre begannen, nachdem wir in Zellen gesteckt worden waren. Während meiner Verhöre wurde ich persönlich nicht respektlos behandelt, aber ich hörte über einige, die respektlos behandelt und bei den Vernehmungen geschlagen worden waren. Samstagmorgen um 4.00 Uhr, müde von den Schlägen und Verhören, wurden wir aufgeweckt und gezwungen, mit dem Gesicht zur Wand zu stehen. Unsere Augen wurden wieder verbunden und wiederum wurden wir angeschrien: „nicht reden“. Alle waren einzeln herausgebracht, fotografiert und bedroht worden, ein Stück Papier zu unterschreiben. Zunächst dachten wir, dass es eine Art von Fingerabdruckabnahme sei, aber bald wurde einigen von uns klar, dass es sich um eine Selbstverpflichtung handelte. Wieder waren wir am Samstagmorgen einzeln gerufen und gezwungen und bedroht worden, aus dem Koordinationskomitee auszutreten, sonst wir würden im Gefängnis bleiben müssen. Aber nicht ein einziger gab auf, jeder verteidigte unser Komitee einstimmig. Trotz Einschüchterungstaktik, Beleidigungen und Gewalt waren wir alle in bester Laune und ohne jede Angst; wir sangen unsere Arbeiter Hymnen.

Ohne einen einzigen von uns über die Anklage aufzuklären, wurden die meisten von uns nach 32 Stunden freigelassen. Nach der Freilassung gingen wir zurück in die Nachbarschaft und trafen einige der Menschen, die unsere Verhaftung beobachtet hatten und klärten sie auf, dass wir weder Terroristen noch Saboteure sind, sondern eine Gruppe von Arbeitern, die eine Arbeitersitzung abgehalten hatten. Wir entschuldigten uns für die eventuell entstandenen Unannehmlichkeiten. Die Leute sagten uns, sie hatten auf den ersten Blick festgestellt, dass wir anständige Leute sind und die Sicherheitskräfte lügen.
Dies war ein kurzer Bericht von dem, was uns ist am Freitag, den 15. Juni 2012, in Karaj passierte. Die Mitglieder des Koordinationskomitees wurden mit Respektlosigkeit, Beschimpfungen, Schlägen und Einschüchterung ohne einen Grund misshandelt.

Es sind zurzeit noch neun Mitglieder des Komitees eingesperrt.

Es sind: Frau Mitra Homayoni, Frau Rayhaneh Ansary, die Herren: Alireza Askari, Saied Marzban, Mazyar Mehrparvar, Sirus Fatehi, Jalil Mohamadi, Faramrz Fetrat'nezhad, Masoud Salim'pour.

Mahmud Salehi
21. Juni 2012

26 Juni 2012

Mahmoud Salehi - Based on what charges were workers in Karaj attacked and beaten

Mahmoud Salehi - Based on what charges were workers in Karaj attacked and beaten


Based on what charges were workers in Karaj attacked and beaten
It had been almost a year since the last General Assembly of Coordinating Committee to Help Form Workers’ Organizations, back in March 2011. According to our by-laws General Assembly must be held on an annual basis, so the membership would be able to conduct a review of the steering committee, its activities, inspectors, our financial affairs, and also to elect a new steering committee and inspectors as well. Thus in February 2012 Coordinating Committee sent a formal request to Ministry of Labor requesting one of their auditoriums, to be used for our General Assemblies. But their responses to our repeated requests were negative, and they verbally stated their objection. Hence based on majority of membership’s decision we decided to hold our sixth General Assembly on Friday 15 June 2012 at Mehr Shahr city of Karaj Province, and to also simultaneously still pursue our rejected request for space.


I and three other friends Messer Jamil Rast’khadive, Rahman Kardar, and Ali Hossaini had left city of Saghez on Thursday afternoon, heading towards Karaj. We arrived in Emamzadeh Tahr around ten thirty at night, and after calling a friend we were picked up by two other friends whom took us to the house in which our meeting was to be held. After my release from jail I realized that neighborhood is called Aram Boulevard.

After going up three flights of stairs we arrived at our host’s house on the third floor. After knocking on the door, a most respectful young lady opened the door, and introduced her self to us. When we entered I felt as if we were entering a grocery store that sells eggs! All the walls in that house were covered with empty egg boxes. Our host explained that such covering helped to reduce all the sound and noise emanating from the house, so as not to disturb the neighbors. By the next morning most other attendees had arrived, and while we were having our breakfast and casual conversations, perhaps no one was thinking about security forces later attacking our gathering and arresting us.

The sixth annual meeting of Coordination Committee to Help Form Workers’ Organizations began at eight in the morning and it was formally initiated by election of a steering committee. After an hour, there were scattered remarks and conversations amongst the attendees about unsuitability of that space for our gathering. When a speaker would start their remarks, they would be asked to lower their voices so as to not bother the neighbors. In face of such obstacles the meeting went on till noon, when all of a sudden the news spread amongst attendees that security forces had surrounded the entire neighborhood. I and a few others plus our host went to a window to take a look. Right across our house we saw a huge gathering of security forces, but we were told by our host that they were not there for us, and asked to be calm! As we continued our meeting the door bell was rang. The person that opened the door said that some one needed the key to the rooftop.

At exactly 12:20 the attack on us began with shots being fired, and tens of armed security forces in civilian attire, cursing, screaming and insulting, banging on the door and demanding to be let in. Everyone inside that small house was trying to hide where ever they could. As soon as the door was opened up many armed security forces in civilian clothing rushed in, pointing their guns in our faces and mouths and telling us to roll on the floor, faces down. Many times I have seen on television how Israeli forces attack Palestinians and indiscriminately starts beating them up, but these agents attacking us workers in that house were a hundred times worse. All of us were forced to spread on the floor, with their hands behind their backs, and if anyone dared to move they would be attacked by a group of these thugs that were fed and paid by our labor and our toils. The insults they were screaming at us could only be heard from their lips, for I’m truly ashamed to even mention any of it in here. When some of the agents recognized our Kurdish attire, they began attacking us even more insanely and screaming:” You’re the ones responsible for killing thousands of Guardian Corps, and what the heck are you doing in this city,…” An agent began walking on my back and started kicking me. One of my fellow workers laying close to me screamed at him:” Don’t kick him, he has a kidney problem.”  The agents reacted by hitting me harder, screaming back: “Let his kidney explode…”

In this massive attack every single one was severely beaten up, while agents kept screaming that we were a bunch of terrorists. There were a lot of terrified people gathered outside of building and asking what was going on, and why they were shooting? Why there were so many people in there? Why they kept beating us up? An officer commanding of agents asked some of the people to follow him inside the room, and a few women followed him inside observing all of us in hand cuffs, spread on the floor, faces down. One of the women asked who we were.  Before we could say anything, an agent told her that we were terrorists and that people should be thankful that we were apprehended. If any of us tried to tell the truth to the people we would by attacked by a group of agents. By the time we were evacuated out of the house practically everything inside that house was broken and destroyed, with only a handful of object still intact.

Besides being hand cuffed I was also tied at my feet. I and Hussein Pirooti were the first one to be taken out of the house. As we were exited we were also being video taped. There was also a group of agents down by the stairs that would beat up, and insult us some more as we passed them. We were forced to enter the cars with our hands tied behind our back. If anyone’s head was raised, they would be hit. It took a very long while for them to put all of us in those cars, all along we had to endure that hot, cramped space, hearing all those profanities and disrespect. The handcuffs were so tied that Khalid Hossaini and a few others began protesting, and saying their hands were getting paralyzed. Agents responses were along the lines of: “Shut the hell up. Your hands are getting paralyzed, tough. I wish to god all your hands gets paralyzed.” Finally they cars began a long journey towards the prison. Again we were subjected to outrageous disrespect and profanities while exiting the cars. Everyone was blindfolded, and lined up. Slightest sound out of anyone, and they would be hit by a group of agents. We were put in several large halls, and after our shoes and belts were taken away, everyone was divided into to large groups, each in a huge room.

At this point we realized we were inside ward 94 of Rajaei Shahr prison of Karaj, which is a high security ward, for political prisoners and managed jointly by Ministry of Information, Armed Forces and Guardians Corps. According to prisoners that were there before us, no on in that ward even had visitation privileges. A prisoner I met in there Mr. Sied Mahmud Dolt’abadi had been incarcerated for 32 months, his case still undecided.

The interrogations began after we were transferred to individual cells. Personally I wasn’t disrespected during my interrogations, but I heard account of some that were disrespected and beaten up during their interrogations. Saturday morning at four o’clock we were all told to wake up, and face the wall. All were blind folded again, and told not to make a sound. Everyone was taken out of cells individually, and threatened to sign a piece of paper and take a picture. Initially we though the paper was some kind of finger printing, but soon realized that it were a sort of a recognizance form. Everyone refused to do anything with papers. We were summoned again Saturday morning and forced and threatened that unless we resigned from Coordinating Committee, we would stay in prison. But not a single one broke down, and everybody unanimously defended our Committee. Despite intimidation tactics, insults and violence all of us were in high spirits, and without any fear we were singing our labor anthems.

After being arrested for 32 hours, without a single one being told exactly what the charges were, we were freed form prison. Once released, we went back to the neighborhood and met some of the people who had witnessed our arrest. During our conversations we told them we were neither terrorist nor saboteur, but only a group of workers having a labor meeting, and apologized if we had caused them any inconvenience. People told us they had recognized from the first glance that we were decent folks and security forces were lying to them.

This was a brief account of what happened to us on Friday 15 June 2010 in Karaj, when members of Coordinating Committee were subjected to disrespect, profanities, beating and intimidation without a single charge.

There are still nine other members of Committee incarcerated and not released.
They are Mss: Mitra Homayoni, Rayhaneh Ansary, and Messer: Alireza Askari, Saied Marzban, Mazyar Mehrparvr, Siros Fatehi, Jalil Mohamadi, Faramrz Fetrt’nezhad, Masoud Salim’pour.

Mahmud Salehi
21 June 2012

24 Juni 2012

Free all members of the "Coordinating Committee to Help Form Workers’ Organizations" in Iran



Attack on memberes of "Coordinating Committee to Help Form Workers’ Organizations" in Iran


On Friday, June 15, 2012, about 60 members of the "Coordinating Committee to Help Form Workers’ Organizations" were arrested by the agents of the Intelligence Ministry after they raided a house in city of Karaj while an annual meeting of the coordinating committee was underway.

Participants in the meeting were severely beaten by the security agents and transferred to Rajai Shahr prison in Karaj. The majority of detainees were released on June 16th with the exception of two women and seven men who have been detained incommunicado.

Their colleagues and family members are seriously concerned about their safety.


Petition 
WHEREAS: We are seriously concerned about the safety of detained members of "Coordinating Committee to Help Form Workers’ Organizations". They have been imprisoned--and mistreated--solely for their peaceful exercise of workers' rights to freedom of expression and freedom of association; They are: Mitra Homayooni, Reyhaneh Ansari, Alireza Asgari, Saeed Marzaban, Cyrus Fathi, Masoud Salimpour, Maziar Mehrpour, Jalil Mohammadi and Faramarz Fetrat Nejad. Many more labour activists have been arrested, imprisoned, persecuted and sacked form their workplaces. The repression of the Iranian labor movement has been intensifying.

AND WHEREAS: Article 22 of the International Covenant on Civil and Political Rights (ICCPR), to which Iran is a signatory state, specifies that “everyone shall have the right to freedom of association with others, including the right to form and join trade unions for the protection of his/her interests;

THEREFORE: We the undersigned strongly condemn the recent raid and arrests of over 60 workers in Karaj, and we demand that the international community declare all the members of "Coordinating Committee" continued detention illegal and bring all possible pressure to bear upon the Islamic Republic of Iran to immediately and unconditionally release them, and all other imprisoned labor activists in Iran.

 to  sign petition click the link below:
http://www.gopetition.com/petitions/free-all-the-members-of-coordinating-committee-to-help.html