06 Oktober 2011

Solidarität der Französischen Gewerkschaften mit den petrochemie arbeiter im Iran

               
Solidarité avec les grévistes de la pétrochimie en IRAN
Le 24 septembre, 6 500 salariés de différents secteurs de l’industrie pétrochimique, 
l’un des secteurs les plus rentables de l’économie iranienne, se sont mis en grève. 
Ils protestent contre les sociétés d’intérim qui jouent le rôle de « pourvoyeurs des
travailleurs » et imposent des salaires très bas et des contrats précaires.
Les grévistes veulent avoir leurs destins en leurs propres mains, négocier
collectivement et être embauchés directement en CDI par les sociétés de la
pétrochimie. Cette demande est conforme aux conventions internationales du travail. 
Ils ont constitué des comités des grèves afin de mieux coordonner leurs actions de
protestations, ce qui est parfaitement légitime.
Les forces de sécurité ont commencé à attaquer et harceler les grévistes, 3 d’entre
eux ont été arrêtés et emprisonnés pendant 48 heures. Ils ont été relâchés sous la
pression des grévistes.
Les organisations françaises membres du « collectif syndical Maghreb Moyen-
Orient » soutiennent les revendications justes des grévistes iraniens. Elles saluent 
leur courage et appellent les autorités iraniennes à respecter les droits légitimes des
travailleurs.
Nous rappelons encore une fois que les travailleurs iraniens ne sont pas seuls dans
leur lutte revendicative et que le monde du travail organisé en France est solidaire de
cette lutte menée dans des conditions très difficile d’une répression policière.
Vive la solidarité internationale.
06 Octobre 2011
Contacts des membres du collectif syndical
CGT : Jean-François Courbe jf.courbe@cgt.fr + 33 6 76 49 00 17 – France
FSU : Dominique Giannotti dominique.giannotti@fsu.fr + 33 6 09 80 46 04 – France
Solidaires : Christian Mahieux  mahieux@solidaires.org +33 (0)6 83 43 00 84 – France
UNSA : Saïd Darwane darwane@unsa.org  + 33 6 71 85 16 65 – France
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Publié par SSTI
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Adresse: S.S.T.I., 266, Ave Daumesnil, 75012 Paris     
Email: sstiran@yahoo.fr                                                 www.iran-echo.com

27 September 2011

Streik in der Petrochemie in Bandar Emam


25.09. Die Arbeiter des Petrochemie-komplexes in Bandar Emam in der Provinz Bushehr sind in den Streik getreten. Etwa 6000 Petrochemiearbeiter versammelten sich vor dem Hauptverwaltungsgebäude. Sie protestierten gegen
die Nichtumsetzung der Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber. Im April dieses Jahres beendeten die Arbeiter ihren 11-tägigen Streik erfolgreich, nachdem der Arbeitgeber ihre Forderungen akzeptiert hatte. In einer Zusammenkunft der Arbeitgeber und Arbeitervertreter wurde dem Management eine dreimonatige Frist für die Auflösung der Leiharbeiterfirmen etc. eingeräumt.

Die Petrochemiearbeiter anderer Regionen der Sonderwirtschaftszone Mahschahr, darunter Arvand,  Amir Kabir und Tondguyan befinden sich ebenfalls im Streik und beabsichtigen,sich den Streikenden in Bandar Emam anzuschließen.

Streik der Metroarbeiter in Ahwaz geht weiter


Die Arbeiter des Kissun-Unternehmens, ein Auftragnehmer der staatlichen Metro Organisation, die in dem Metro Bauprojekt in der Stadt Ahwaz eingesetzt sind,  befinden sich seit 27.08. im Streik. Sie protestieren gegen die seit sieben Monaten andauernde  Nichtauszahlung ihre Löhne. Inzwischen behaupten die Metroverantwortlichen in einer theaterreifen Szenerie, die Verbindlichkeiten gegenüber dem Auftragnehmer beglichen zu haben und der Auftragnehmer behauptet zudem, die Arbeiterlöhne bezahlt zu haben. Die Arbeiter haben aber kein Geld bekommen.
Der Stellvertreter des Innenministers für das Ressort „Koordination der Stadtentwicklung und Verkehr“ hatte in einem Interview am 15.09. mit Journalisten seine Unkenntnis über den Streik der Metroarbeiter und den Stillstand in den Werkstädten geäußert.
Der Direktor der Ahwazer Metro sagte in einem Interview: „Es wurde vereinbart, dass der Auftragnehmer und wir jeweils die Auszahlung von einen Monatslohn der Arbeiter übernehmen. Da der Auftragnehmer wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht bereit ist, seinen Anteil zu bezahlen, werden wir die zwei Monatslöhne auszahlen. Zurzeit ist eine Kommission der Arbeitsbehörde mit der Auflistung der Arbeiter und ihrer Forderungen beauftragt, damit diese Forderungen unter Beobachtung der Staatsanwalt, Arbeitsbehörde und Auftragnehmer ausgeglichen werden. Er fügte hinzu, dass das chinesische  Unternehmen (Auftragnehmer und einer der zwei Sponsoren des Metroprojektes) schuld an dem Streik und dem Projektstopp sei.

Langjährige Gefängnisurteile für die vier Gewerkschafter und Arbeiteraktivisten



Shahrokh Zamani, Mohammad Jarahi, zwei Arbeiter und die zwei Studenten und Arbeiteraktivisten.  Nima Jaghub Pur und Sassan Wahabi wurden von dem Revolutionsgericht der Stadt Tabrīz  in der Provinz Azarbayjan zu insgesamt 22,5 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt:
Shahrokh Zaman zu insgesamt 11 Jahren Gefängnis: 10 Jahren wegen „Bildung einer oppositionellen Gruppe gegen das System“ und ein Jahr wegen „Propaganda gegen das System“.
Mohammad Jarahi wurde zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt.
Nima Jaghub Pur zu insgesamt 6 Jahren Gefängnis: zu 5 Jahren wegen „Bildung einer oppositionellen Gruppe gegen das System“  und ein Jahr wegen „Propaganda gegen das System“.
Sassan Wahabi zu insgesamt 182 Tagen Gefängnis: 91 Tage wegen „Mitgliedschaft in einer oppositionellen Gruppe gegen das System“ und 91 Tage wegen „Propaganda gegen das System“.
Der Verein der Elektriker und Schlosser der Stadt Kermānshāh verurteilt in einem Schreiben die Urteile gegen die Gewerkschafter und fordert ihre sofortige und bedingungslose Freilassung. In dem Schreiben wird betont, dass bei der Gerichtssitzung  drei der Angeklagten anwaltlich nicht vertreten wurden. Die Familienmitglieder und Freunde der Angeklagten wurden aus der Gerichtssitzung ausgeschlossen. Selbstverständlich sind solche Vorwürfe völlig unbegründet.
Jede/r Aktivist und Protestierende/r gegen die herrschenden Situation wird mit Vorwürfen dieser Art durch die Justiz belastet, um die Bevölkerung einzuschüchtern und ruhig zu stellen.
Ebenso verurteilt das Koordinationskomitee zur Schaffung von Arbeiterorganisationen die Urteile und fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung aller gefangenen Arbeiter.
Diese Urteile sind Teil des wachsenden Drucks auf Gewerkschaftsaktivisten, um sie abzuschrecken und ihre Aktivitäten zu erschweren. Der Aggression gegen die Arbeiteraktivisten und Gewerkschafter sollte mit einer weltweiten Kampagne gekontert werden.

Der Vernehmer setzt Reza Shahabi erneut unter Druck


Berichten aus zuverlässiger Quelle zufolge wird Reza Shahabi, der in der Sektion 209 des Evin-Gefängnisses festgehalten wird, durch seinen Vernehmer unter Druck gesetzt. Der Anlass dafür  sind die Schriftstücke, die er und seine Familie an die Justizbehörden geschrieben haben. Der Geheimdienstoffizier versuchte ihn und seine Familie zu demoralisieren und hatte zu ihm gesagt: „ Diese Schriftwechsel sind nutzlos, Richter und Justizbehörde haben hier nichts zu sagen, hier bestimmen wir das Urteil!“.
Shahabi wurde im Juni dieses Jahres vor das Revolutionsgericht gestellt, aber die Vorwürfe gegen ihn konnten nicht begründet und belegt werden. Daher rechnete man vergeblich mit seiner baldigen Freilassung. Er hatte nicht akzeptiert, sich zu den Vorwürfen zu bekennen und ein „Reueschreiben“ zu unterschreiben.
Nun versuchen sie ihn psychisch und physisch zu erpressen. Der Bericht fügt hinzu, dass er wegen neurologischer Störungen Medikamente von dem Gefängnisarzt verschrieben bekommen hat.  Zudem leidet er unter Verletzung der Halsnerven, Rücken, Nieren und einer Leberinsuffizienz.