27 August 2011

Ankündigung der Gründung einer Arbeiterinnen Gewerkschaft


Ankündigung der Gründung einer Arbeiterinnen Gewerkschaft
Das Gründungskomitee der Arbeiterinnen-Gewerkschaft von der Mehrane Taschen -und Schuhfabrik in der Stadt Shūshtar schreibt:
Solidarische Grüße an die Arbeiter und Arbeiteraktivisten!
Wir Arbeiterinnen dieses Unternehmens werden geschlechtsspezifisch diskriminiert, weil wir Frauen sind.  Wir haben stets dagegen gekämpft, aber unser Kampf hat noch keine Früchte getragen, weil wir nicht organisiert sind und auch wegen des fehlenden nötigen Kontaktes zu den Arbeiteraktivisten und den internationalen Arbeiterorganisationen.
Wir erhalten für die gleiche Arbeit viel weniger Geld. Darüber hinaus werden wir durch die Instrumentalisierung des Tschador-Zwangs noch zusätzlich unterdrückt.
Deswegen haben wir uns fest vorgenommen, uns für die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, die Eliminierung von jeder Art von Diskriminierung und die Erlangung von Zielen und Forderungen unserer Klasse einzusetzen.
Auf diesem Weg benötigen wir die Unterstützung und Solidarität aller Arbeiter, Arbeiteraktivisten und internationaler Arbeiterorganisationen.
Wir hoffen, dass die Verantwortlichen dieses Landes eines Tages die international anerkannten Arbeiterrechte umsetzen.
Besten Dank, Gründungskomitee der Arbeiterinnen-Gewerkschaft der Taschen -und Schuhfabrik Mehrane der Stadt Shūshtar

11 August 2011

Buch Empfehlung: Sehnsucht nach Freiheit


Peyman Javaher-Haghighi
Sehnsucht nach Freiheit
Aufstieg der Demokratiebewegung im Iran
ISBN: 978-3-89771-039-9
Sehnsucht nach Freiheit, das ist es, was die iranische Opposition seit den manipulierten Präsidentschaftswahlen dem System auf der Straße entgegensetzt. Diese moderne Opposition, die sich vor allen Dingen aus den sozialen Bewegungen, der Frauen-, der Studenten- und der Arbeiterbewegung zusammensetzt, steht mit allen ihren Facetten im Mittelpunkt dieses Buches. Dabei wird die iranische Arbeiterbewegung in einem selbstständigen Kapitel relativ ausführlich behandelt.
Durch eine Fülle von Informationen werden einerseits die Entwicklung dieser Bewegung(en) beschrieben und andererseits aber auch das repressive politische System analysiert. Dabei geht es stets um eine kritische Darstellung der gesellschaftlichen Verhältnisse, der repressiven politischen Strukturen sowie der deutschen Außenpolitik gegenüber dem Iran.

Gerade jetzt, nach den politischen Umstürzen im Maghreb und den oppositionellen Protesten im Mittleren und Nahen Osten, gilt es, auch die Demokratiebewegung im Iran und die Rolle der Lohnabhängigen bei dieser Bewegung weiter aufmerksam zu beobachten und solidarisch zu stützen.

Dr. Peyman Javaher-Haghighi, geboren in Teheran, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Hildesheim.
Er analysiert seit Jahren die Entwicklung der iranischen Gesellschaft. Sein  2008 erschienenes Buch "Iran, Mythos und Realität. Staat und Gesellschaft jenseits von westlichen Sensationsberichten" hat große Aufmerksamkeit erregt und erscheint diesen Herbst in einer überarbeiteten und ergänzten Auflage

29 Juli 2011

Brief der Maler Gewerkschaft aus Kopenhagen Dänemark an iranischen Behörden

Fra: Bo Rosschou

Sendt: 25. juli 2011 07:40

Til: 'info@mlsa.ir'; 'infopack@mlsa.ir'

Cc: 'info@judiciary.ir'; 'office@justice.ir'; 'support@irimlsa.ir'; 'info@humanrights-iran.ir'; 'dr-ahmadinejad@president.ir'

Emne: Arrested labour activist

To Ministry of Labour and Social Affair

We are informed about the fact that 5 labour activist, Sharrokh Zamani, Mohammad Jarrahi, Seyyedbiok Seyyedler. Nima Pouryaghob og Sasan Vahebi,  are arrested in June 8th 2011.

Although these labour activists  have not done anything else than organizing labours.

According to convention: C98 Right to Organise and Collective Bargaining Convention, from Geneve 1949, it is every workers right to organize and create organizations, which has been sign by Iranian government.

We are demanding that these 5 labour activists should be immidietly released and we require Islamic Republic of Iran respect the convention C098.

Malernes fagforening Storkøbenhavn

Bo Rosschou

27 Juli 2011


Offener Brief der Familie von Behnam Ebrahim Zadeh, ein verhafteter Arbeiter
Auf Grund welcher Anschuldigungen wurde unser Sohn zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt?
An alle Werktätigen, denen Behnam einer von ihnen ist. An das iranische Volk und alle anderen Völker der Welt, Arbeiter und Werktätige. Unserer Sohn, Behnam Ebrahim Zadeh, wurde am 13. Juni 2010 während einer Fahrt in einer Buslinie in Teheran verhaftet und wurde in Einzelhaft in der Abteilung 209 des Evin-Gefängnisses eingesperrt. Er protestierte gegen die grundlose Verhaftung und verbrachte 3 Wochen im Hungerstreik. Infolge des Hungerstreiks wurde er sehr geschwächt und krank. Dann wurde er in die Abteilung 350 des Gefängnisses verlegt. 
In einer Gerichtsverhandlung, die überhaupt keine Ähnlichkeit mit Gericht und Gerechtigkeit hatte, wurde er zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. So ein Urteil gibt es ganz selten. All unsere Bemühungen sind bis jetzt erfolglos geblieben und die Behörden finden dieses Urteil gerechtfertigt.
Wir sind die Zeugen, wie das Leben unseres Sohns hinter den Türen des düsteren Evin-Gefängnis vergeht. Wir appellieren nun an alle freiheitsliebenden Menschen in Iran und der ganzen Welt, an Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen: Unternehmt etwas, damit unser Sohn, auf den seine Frau und sein Kind warten, freigelassen wird. Wir rechnen auf Ihre/Eure Hilfe für ihn und für alle anderen politischen Gefangenen.
Familie von Behnam Ebrahim Zadeh, Iran Juni 2010

13 Juli 2011


Wir fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung von Shahrokh Zamani, Mohamad Jarahi, Seyed…  sowie allen Arbeiteraktivisten und politischen Gefangenen

Wir werden jeden Tag im Iran mit Vorladungen, Verhaftungen, Folter und Einsperrungen von Arbeiteraktivisten durch das kapitalistische Regime des Irans konfrontiert.

Bekannte Arbeiteraktivisten wie Behnam Ibrahimzadeh, Ibrahim Madadi, Reza Shahabi … sitzen immer noch im Gefängnis ein.

Mansour Osanloo, der Vorstandsvorsitzende der Teheraner Busfahrergewerkschaft, wurde mit der Hinterlegung einer hohen Kaution zu einem Zeitpunkt vorübergehend entlassen, an dem die Unterstützer der Arbeiterbewegung, nämlich am 9.06.2011 in Genf,  vor dem Büro der IAO eine große Demonstration organisiert hatten.

Ali Nejati,  der Vorstandsvorsitzende der Gewerkschaft der Zuckerfabrik Haft Tapeh, wurde in Ahwaz in einem Prozess zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Khaled Hosseini, ein Mitglied des „Koordinationskomitees zur Schaffung von Arbeiterorganisationen“, wurde zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Die einjährige Verurteilung von Sedigh Sobhani und Wafa Ghaderi wurde nach ihrem Widerspruch in eine hohe Kaution umgewandelt.

Die Inhaftierung von Shahrokh Zamani, Mohamad Jarahi und Seyed… gehören auch zu diesen tagtäglichen Angriffen des iranischen Regimes auf die Rechte der Arbeiter und Werktätigen.

Shahrokh Zamani ist Malerarbeiter und Mitglied des „ Ausschusses zur Schaffung der Malerarbeitergewerkschaft“. Er wird  im Tabrizer Gefängnis misshandelt und gefoltert, und seine Familie wurde vom iranischen Regime mehrmals verhört und misshandelt.

Mohamad Jarahi, der in der Stadt Aselouye arbeitete und wegen gewerkschaftlicher Aktivitäten entlassen wurde, wurde in der Stadt Tabriz verhaftet und sitzt im Gefängnis ein und seiner Familie ist es bis heute nicht gelungen, ihn zu besuchen. Vor ein paar Tagen wurde auch Seyed…, ein Arbeiter der Firma Saba, wegen seiner Aktivitäten bei  Streikorganisationen verhaftet.

Wir, die Solidaritätsvereine mit  der Arbeiterbewegung im Iran, unterstützen nicht nur die beiden Komitees zur Freilassung von o. g. Arbeiteraktivisten, sondern auch alle anderen Aktivitäten, die sich die Freilassung der Arbeiteraktivisten und der politischen Gefangenen zum Ziel gesetzt haben und verurteilen jegliche Angriffe des iranischen Regimes auf die  Arbeiterrechte.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, nicht nur in Europa sondern auch in Amerika, Kanada und Australien mit allen Mitteln gegen diese Verhaftungen und  Missbräuche der Arbeiterrechte und für die Freilassung der festgenommenen Arbeiteraktivisten und politischen Gefangenen zu protestieren und rufen alle freiheitsliebenden Menschen auf, aktiv an diesen Protesten teilzunehmen.

Für die Freilassung aller Arbeiteraktivisten und politischen Gefangenen !
Nieder mit dem kapitalistischen  islamischen Regime des Irans !

Solidaritätsvereine mit  der Arbeiterbewegung im Iran – außerhalb Irans

05 Juli 2011

Ein Bericht über I.A.O. Konferenz in Genf:Juni 2011

I.A.O. Konferenz in Genf:  Vom 9. bis 11. Juni fand die Jahresversammlung der internationalen Arbeiterorganisationen (I.L.O)in Genf statt. Um gegen die Teilnahme der Delegation des islamischen Regimes Irans an diesem Kongress und für die Freiheit der verhafteten Arbeiterfunktionäre Irans und für freie Gewerkschaften im Iran zu protestieren, wurde am 9.Juni eine mehrstündige Demonstration vor dem Sitz des Kongresses organisiert. Diese Aktion war eine gemeinsame Initiative von 2 iranischen Arbeitersolidaritätsvereinen in Frankreich und von vier französischen Gewerkschafen (C.G.T, S.U.D, F.S.U, U.N.S.A). 
Sie  wurde von drei weiteren Gewerkschaften (U.N.I.A, C.G.A.S) und der belgischen F.T.G.B  unterstützt. Der Kongressvertreter der obengenannten Gewerkschaften und auch die Vertreter der senegalesischen Gewerkschaft haben in ihrer Rede in dieser Veranstaltung die arbeiterfeindliche Politik des islamischen Regimes verurteilt und setzten sich für die Mitgliedschaft der unabhängigen iranischen Gewerkschaften in der IAO ein. Auch  viele andere Gewerkschaftsvertreter  haben sich mit den iranischen Arbeitern und  deren verhafteten Funktionären solidarisch erklärt. Diese Veranstaltung war eine erfolgreiche Aktion und ein besonders gutes Zeichen von internationaler Solidarität, die den iranischen Arbeitern zeigt, dass sie in ihrem Kampf für die Freiheit nicht alleine stehen und auf internationale Unterstützung rechnen können. An diesem Tag fanden auch in einigen europäischen Städten ähnlich kleinere Aktionen statt. In Australien fand mit der Teilnahme der Gewerkschaften eine große Kundgebung statt.